Was uns Menschen früh aus der Bahn werfen kann ...


Schocktrauma

Ist es uns in bedrohlichen Situationen nicht möglich, uns durch Flucht oder Kampf in Sicherheit zu bringen, verbleibt diese Überlebensenergie im Körper. Sie kann dem Betroffenen noch Jahrzehnte später „in den Knochen stecken“.

 

 

Entwicklungstrauma

Entwicklungstraumata in der Kindheit können die Folgen von psychischer Vernachlässigung, emotionalen oder sexuellen Übergriffen oder Misshandlungen sein, aber auch vom Allein-gelassen-Werden in bedrohlichen Belastungssituationen (zB. frühe Krankenhausaufenthalte oder Trennung von den Eltern).

 

Ein Säugling kann seine inneren Zustände nicht selbst regulieren, er braucht dazu eine verlässliche Bindung, seine Mutter, die ihn tröstet und beruhigt. Die „Großen“ haben die Aufgabe, die Gefühle des Kindes zu halten, dem Kind zu ermöglichen, Angst, Schmerz und Ohnmacht „abzuladen“. Vor allem die Mutter ist der „Container“: Sie nimmt die Angst, den Schmerz, die Ohnmacht oder die Wut des Kindes auf und gibt Liebe und Nahrung (Muttermilch) zurück.

 

Wenn die Eltern/Mutter diese Aufgabe nicht erfüllen können oder wollen, dann fühlt sich das Kind von solchen Ängsten überfordert und es besteht Gefahr, dass es zu einer bleibenden traumatischen Verletzung führt.

 

 

Bindungstrauma

Ein Entwicklungstrauma ist im Wesen ein Bindungstrauma: Es gelingt dem Kind nicht, eine verlässliche, haltende Bindung zu den Eltern aufzubauen.

 

Entwertungen, Abwertungen, Misshandlungen oder Missbrauch der Eltern gegenüber ihren Kindern haben ihre Ursachen häufig in unbewältigten Traumatisierungen der Eltern. In der notwendigen und unverzichtbaren Symbiose zwischen Eltern und ihren (kleinen) Kindern nimmt das Kind intuitiv alle emotionalen Stimmungen und Lösungsversuche für alles Unbewältigte sowie alle bewussten und unbewussten Bewertungen der Eltern auf und übernimmt sie in sein Selbst- und Weltkonzept.

 

Immer wenn die Erwartung, dass da etwas Liebevolles sein müsste, enttäuscht wird und wir stattdessen eine die eigene Existenz, das eigene Leben und die eigene Unversehrtheit bedrohende unfassbare Lieblosigkeit erfahren, besteht die Gefahr, dass wir traumatisiert werden.

 

 

 

"Je früher Traumatisierungen in unserem Leben passieren, desto dramatischer ist die Auswirkung auf unsere Psyche, auf unser Selbst- und Weltkonzept."


Sicher begleitet in bewegten Zeiten ...

 

 

Es geht darum,

  • die gestaute Lebensenergie wieder in einen natürlichen Fluss zu bringen und
  • unbewusste Identifikationen mit den Eltern - damit einher gehend auch alte, nicht mehr dienliche Muster - klar zu bekommen und sich für eine erwachsene, heutige Sicht MEINER Bedürfnisse & Werte zu entscheiden.

 

Aus einer gesunden Identität zu leben beschreibt einen Entwicklungs- und Erkenntnisweg. Wir bekommen dann die Logik unserer Lebensgeschichte klar, genau so kommen wir dann in unsere Kraft.

Es gilt auf bestimmten Ebenen gezielt nachzureifen, erwachsener zu werden und statt Abspaltung - Verstand und Körper wieder heilsam in Verbindung zu bringen. Wir kommen damit uns selbst  und unserer Natur näher.

Uns selbst nahe zu sein ist eine Fähigkeit, die - wie eine neue Sportart, die wir lernen wollen - geübt und fachkundig begleitet sein will.